Die Modellgeschichte des MGB

Die Geschichte des MGB begann bereits in den frühen 20er Jahren. Der motorsportbegeisterte Cecil Kimber durfte für seinen Arbeitgeber, die Morris Corporation, Anfang der 20er Jahre in Oxford eine Niederlassung aufbauen. Bald schon begann er, auf Basis der eher braven Morris Modelle, sportliche Varianten zu konstruieren.

Mit den anfänglichen Ideen konnte er bei regionalen Bergrennen unter der Bezeichnung „Morris Garages“ bereits achtbaren Erfolg verzeichnen. Bald gründete er unter der Bezeichnung MG eine eigene Marke. Dennoch blieb Cecil Kimber eng mit seinem bisherigen Arbeitgeber verbunden, weshalb er auch weiterhin auf Technikteile aus der Großserie zurückgreifen konnte.

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    Vorname

    Internationaler Erfolg

    Neben sportlichen Limousinen wurden vor allem die Roadster der T-Reihe, MG TA bis MG TF,  zu einem durchschlagenden Erfolg. Vor allem die GI´s, die nach dem Krieg wieder in die USA zurückkehrten, brachten sich vielfach einen Roadster als Andenken an Europa mit und begeisterten damit ihre Freunde in den USA.

    So begann in den späten 40er Jahren der Boom britischer Roadster in den Staaten, denn derart sportliche und handliche Autos gab es dort bis dahin nicht zu kaufen. Mit dem MGA kam ab 1955 ein überaus gefällig gestalteter Nachfolger zu den Händlern, der sofort auch in den Staaten zu einem Verkaufserfolg wurde. Nach gut 100000 Exemplaren wurde der MGA 1962 vom MGB abgelöst.

    Die Weiterentwicklung

    Während Motor und Antrieb noch auf dem Vorgängermodell basierten, entschied man sich gerade bei der Karosserie für eine radikale Neukonstruktion. So wurde der MGB der erste britische Roadster mit selbsttragender Karosserie, was vor allem weniger Gewicht und geringere Produktionskosten bei der erwarteten hohen Nachfrage bedeutete. Dass das Gewicht gegenüber dem Vorgänger jedoch sogar zunahm, war auf den deutlich gesteigerten Komfort zurückzuführen. Nun gab es nämlich serienmäßig Kurbelfenster in den Türen und auf Wunsch sogar ein faltbares Verdeck. Das einfache Zeltverdeck mit steckbarem Gestänge blieb jedoch noch bis Anfang der 70er Jahre im Angebot und so ist auch in unser MGB enthalten.

    Das Fahrzeugkonzept

    Der MGB wurde in seiner fast 15 jährigen Bauzeit zum bis dahin erfolgreichsten Sportwagen aller Zeiten. Insgesamt wurden ca. 500000 Exemplare verkauft, davon gut 380000 Roadster und ca. 120000 Coupés. Grundlage seines Erfolges war neben dem günstigen Preis sein excellentes Fahrverhalten.

    Es war MG wieder einmal gelungen, einen Sportwagen mit perfekten Proportionen und ausgeglichener Gewichtsverteilung auf die Räder zu stellen. Dieses Package bildet die Grundlage für ein agiles Handling und direktes Lenkverhalten. Dass der Fahrer in seiner niedrigen Sitzposition dabei das Gefühl hat, direkt auf der Straße zu sitzen, trägt mit zu dem sportlichen Fahrgefühl bei. Ein besonderes Vergnügen ist dabei die Schaltung, die über einen sehr kurzen Hebel bedient wird, auf den die Hand des Fahrers quasi von alleine zu fallen scheint. Die Vorderräder sind klassisch an doppelten Querlenkern aufgehängt und die blattgefederte Starrachse war 1962 bei einem Sportwagen kein Anachronismus. Schließlich fuhr auch James Bond in seinem Aston Martin mit einer solchen Konstruktion herum. Sogar ein Ferrari GTO dominierte damit bis 1964 die Sportwagenrennen der Welt.

    Die MGB Baureihen MK I und MK II

    Die erste Serie des MGB wurde von 1962 bis 1967 gebaut. Vor allem die frühen Modelle mit sogenanntem "Pullhandle" Türgriff und 3-fach gelagertem Motor sind bei Sammlern besonders begehrt, da es nur noch wenige Exemplare von ihnen gibt. Die späteren Motoren mit 5 Kurbelwellenlagern gelten jedoch als robuster. Außerdem erhöhte das vollsynchronisierte Getriebe, das ab Herbst 1967 in der Serie MK II eingesetzt wurde, den Schaltkomfort erheblich.

    In Europa hatten die Motoren bis Mitte der 70er Jahre weiterhin 95 PS, was mit dem geringen Fahrzeuggewicht zu durchaus lebendigen Fahrleistungen führt. Die MK II Modelle unterschieden sich auch im Interieur, das nun weniger spartanisch gestaltet war. Die Sitze sind nun durchaus komfortabel und der Boden ist mit Teppichen ausgekleidet.

    Die Modelle für den US-Markt hatten ein auf der Beifahrerseite dick gepolstertes Armaturenbrett, was einige Spötter bald als "Abingdon-Pillow" bezeichneten. Diese Variante wurde aber bald auch in anderen Ländern mit Linkslenkung verbaut. Unser MGB in Navyblue ist ein solches Modell, dessen Motor bei der Restaurierung auf die Europäische Spezifikation mit 95 PS umgebaut wurde.

    Die Modellvarianten des MGB

    Von Anbeginn wurde der MGB ausschließlich mit einem 1,8 Liter 4 Zylindermotor ausgeliefert, der mit 2 SU-Vergasern 95 PS leistete. Gegen Ende der 60er Jahre zwangen amerikanische Abgasgesetze zu diversen Detailänderungen auf dem Markt. Wodurch die Motoren bis zu 20 PS einbüßen mussten. Auf dem europäischen Markt blieb es aber bis zur Einführung der sogenannten Gummiboot-Modelle, bei denen großflächigen Stoßfänger aus schwarzem Kunststoff die bis dahin schlanken Chromstoßstangen ersetzten, bei der konventionellen Vergaserbestückung und der ursprünglichen Motorleistung.

    Das Coupé

    Ab 1964 wurde neben dem Roadster noch ein überaus gelungenes Coupé als MGB GT angeboten. Das Coupé unterschied sich technisch so gut wie nicht vom Roadster, hatte aber im Fond zwei Notsitze (nur für Kinder!). Zudem bot er einen sehr praktischen Gepäckraum, der über eine große Heckklappe zugänglich war. Dieses Coupé war vor allem als praktischer Zweitwagen sehr beliebt.

    Der MCG

    Als sich 1967 das Ende des Austin Healey ankündigte, plante man in der MG-Fabrik in Abingdon, einen Nachfolger auf Basis des MG-B zu produzieren. Wurde doch der Austin Healey schon seit 1957 ebenfalls in diesem Werk produziert. Dazu baute man einen 2,9 Liter 6-Zylindermotor mit 145 PS in den MGB ein und nannte das Auto ab 1967 MGC. Leider war dieser Motor jedoch gut 140 kg schwerer als der herkömmliche 4-Zylinder und das Fahrzeug konnte bei Weitem nicht an das legendäre Handling des Austin Healey anknüpfen. Nicht zuletzt deshalb verweigerte Donald Healey diesem Fahrzeug auch seinen Segen. Weshalb als illegitimer Nachfolger des Austin Healey eher der sportlichere Triumph TR5 gefeiert wurde.

    Der MGB GT V8

    Ein weiterer Versuch, den MGB mit einem stärkeren Motor aufzuwerten, folgte dann 1972 mit dem MGB GT V8, der den famosen Buick V8-Motor aus dem Rover 3500 nutzen durfte. Da dieser Motor erheblich leichter war, ergab sich damit ein ausgezeichnetes Handling. Leider wurde dieses Modell jedoch fast ausschließlich für den britischen Markt mit Rechtslenkung gebaut. Ein Roadster wurde bis zur Produktionseinstellung des MGB im Jahre 1980 wegen der Konkurrenz zum Triumph TR6 nicht angeboten. Jedoch wurde in den 90er Jahren in der Rover-Group ein Remake des MGB als V8-Roadster gebaut, der aber ebenfalls nur als Rechtslenker erhältlich war.

    Unser MGB

    Der MGB der Glorious Oldies wurde 1970 in Kalifornien als Neuwagen zugelassen. Er wurde Anfang der 2000er Jahre nach Deutschland geholt und dort einer sehr aufwendigen Restaurierung unterzogen. Die Karosserie wurde vom blanken Blech neu aufgebaut und der Innenraum dezent mit edlem Leder und hochwertigeren Verdeckstoffen veredelt. 16 Jahre nach der Restaurierung hat er eine charmante Patina erhalten und wurde von uns mit den Spezialisten von Zippert Fahrzeugtechnik technisch wieder auf Vordermann gebracht.

    Wenn Sie Lust bekommen haben, unseren MGB oder auch unsere übrigen britischen Roadster selber einmal zu fahren, dann können Sie das im Rahmen unserer Glorious-Oldies Oldtimer Reisen und unserer Oldtimer Touren gerne tun.

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